Eines der verschiedenen 3D-Druckverfahren ist das additive Laser-Pulver-Auftragschweißen. Diese Technik zeichnet sich dadurch aus, dass mit Hilfe des Laserschweißens Materialien in Pulverform aufgetragen werden. Die gewünschte Form des spezifischen Produkts wird durch das Verfolgen von Trajektorien geformt, die vor der Herstellung vordefiniert werden. Die Energie des Lasers schmilzt das verwendete Metallpulver und bildet eine Schweißraupe.
Die endgültige Geometrie erhält ihre dreidimensionale Kontur durch die Überlappung der Schweißraupen basierend auf den Bahnen der vordefinierten Trajektorien. Bei der Optimierung des additiven Laser-Pulver-Auftragschweißens steht die wirtschaftliche Bearbeitung bei hoher Qualität und Genauigkeit im Vordergrund. Ein weiterer Fokus liegt auf der Skalierbarkeit: einerseits im großen Maßstab und andererseits bei der Realisierung von Mikrostrukturen kleiner 100 µm.1
Die für das additive Laser-Pulver-Auftragschweißen verwendeten Materialien sind hauptsächlich:
Prozess des additiven Laser-Pulver-Auftragschweißens
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Im Folgenden wird der materialografische Präparationsprozess einer durch additive Fertigung hergestellten Probe demonstriert. In der Materialografie wird eine aus einem Werkstück entnommene Probe als Probekörper bezeichnet.
Eine typische materialografische Untersuchung umfasst die folgenden Schritte:
Prüfung durch:
Für diesen Artikel wurde eine durch additives Laser-Pulver-Auftragschweißen hergestellte Stahlprobe (X6Cr17, Werkstoffnummer: 1.4016) untersucht. Der erste Schritt bestand darin, ein kleineres Probestück zu erhalten, das repräsentativ für das komplette Werkstück ist. Dazu wurde eine Präzisonstrennmaschine von QATM mit einer dünnen CBN (kubisches Bornitrid)-Schneide (Scheibendicke: 0,65 mm, Scheibendurchmesser: 153 mm) verwendet.
Der Schnitt erfolgte mit einem gepulsten Direktschnitt (0,2 mm vorwärts und 0,2 mm rückwärts) mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 1 mm/s und einer Drehzahl von 4500 U/min. Nach dem Schneiden wurde die Probe in ein Warmeinbettmittel (Epo schwarz) mit einer Warmeinbettpresse eingebettet, um eine leichter zu handhabende Probe zu erhalten. Die Einbettung erfolgte bei einem Druck von 200 bar für 6 Minuten bei 180°C, gefolgt von einem Abkühlzyklus von 6 Minuten. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Parallelität der eingebetteten Proben von 51 µm ±1 µm (die Toleranzen beziehen sich auf den Messschieber, der für die Höhenmessung der Proben verwendet wurde). Die eingebetteten Proben wurden anschließend mit einer halbautomatischen Schleif- und Poliermaschine geschliffen (Einzelkraft) und poliert (Einzelkraft).
Der Schleifvorgang wurde in zwei Schritte unterteilt. Der erste war das Planschleifen mit einem Siliziumkarbid (SiC)-Schleifpapier mit der Körnung P240, um alle durch den Trennvorgang verursachten Verformungen zu entfernen. Danach folgte das Schleifen mit einem SiC-Papier der Körnung P600, um die Oberfläche für die nachfolgenden Polierschritte zu glätten. Zunächst wurde die Probe mit dem harten Poliertuch Galaxy BETA und 9 µm polykristalliner Diamantsuspension vorpoliert, gefolgt von einem mittelharten Tuch aus Seide und 3 µm polykristalliner Diamantsuspension. Der letzte Schritt, die sogenannte Endpolitur, erfolgte mit einem weichen synthetischen Poliertuch und Eposil M. Die detaillierten Präparationsparameter sind in dieser Tabelle angegeben:
| Schritt | Schleifmedium | Schmiermittel / Suspension | Geschwindigkeit (U/min) | Drehrichtung Probenhalter | Einzelbelastung (N ) | Zeit (min) |
| Schleifen | SiC, P240 | Wasser | 150 | Uhrzeigersinn | 30 | 1:00 |
| Schleifen | SiC P600 | Wasser | 150 | Uhrzeigersinn | 30 | 1:00 |
| Polieren | BETA | Alkohol, Diamant 9 µm(poly) | 150 | Entgegen d. Uhrzeigersinn | 35 | 4:30 |
| Polieren | GAMMA | Alkohol, Diamant 3 µm(poly) | 150 | Entgegen d. Uhrzeigersinn | 35 | 4:00 |
| Polieren | OMEGA | Wasser, Eposil M | 100 | Uhrzeigersinn | 30 | 1:30 |
Auf Basis dieser Präparationssequenz wurde eine fein polierte Probenoberfläche erhalten. Abbildung 1 zeigt ein Bild, das mit einem Auflichtmikroskop (Auflicht) bei einer Vergrößerung von 100 aufgenommen wurde.
Da das Licht nahezu gleichmäßig über die gesamte Probenoberfläche reflektiert wird, bleibt die Mikrostruktur unsichtbar. Aufgrund der Beschaffenheit des menschlichen Auges ist ein minimaler Kontrastunterschied von 10 % erforderlich, um den Kontrast auf jeder Oberfläche sichtbar zu machen. Diese Kontrastierung wird durch Ätzen erreicht. In unserem Beispiel wurde das Ätzmittel "V2A Beize" zum Beizen verwendet, um die Oberfläche durch selektives Ätzen der verschiedenen Phasen des untersuchten X6Cr17-Stahls zu kontrastieren. Das Ätzen erfolgte für 45 s und wie im Bild zu sehen ist, ist das Gefüge sehr gut zu erkennen.
Die Mikrostruktur wurde auch in der Mitte der Probenoberfläche gut kontrastiert, was darauf hindeutet, dass die gesamte präparierte Oberfläche erfolgreich kontrastiert wurde, wie auf dem Bild zu sehen ist. Abbildung 2
Weitere Untersuchungen, wie beispielsweise Härteprüfungen, erfordern eine ebene und glatte Oberfläche, um zuverlässige und aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Der oben beschriebene materialografische Präparationsprozess stellt sicher, dass die Probe ideal für Härteprüfungen geeignet ist. QATM bietet hierfür den Härteprüfer Qness 60 A+ an, ein leistungsstarkes Gerät für Mikrohärteprüfungen und optische Auswertungen.
Die polierte Oberfläche in Abb. 1 weist mehrere Risse auf. Die gerade Kante auf der linken Seite wurde durch Fräsen erzielt. Die Kontur der Schweißnähte ist nicht sichtbar. Für eine detailliertere Untersuchung wurde der Kontrast durch Ätzen verstärkt. Die geätzte Oberfläche ist in Abb. 2 dargestellt. Sie weist mehr Risse auf, und die farbigen Flecken zeigen überätzte Bereiche in der Nähe mehrerer Risse aufgrund von Ätzmittelrückständen. Die Schweißnähte, die unterschiedliche Abmessungen aufweisen, sind gut sichtbar. Das schichtweise Aufbringen bewirkt eine Wärmebehandlung der darunterliegenden Schicht. Es entsteht eine Wärmeeinflusszone (HAZ), die eine Veränderung der Mikrostruktur bewirkt und die Eigenschaften der Probe beeinflusst. Beispielsweise kann die Härte verringert werden, was zu mechanischer Beanspruchung führt. Da Schichten unterschiedlicher Härte übereinander abgeschieden werden, nimmt die mechanische Beanspruchung kontinuierlich zu und kann zu sogenannten Sekundärrissen führen.
Ein Grund für die Bildung von Primärrissen sind Kühlungsgradienten während der Abscheidung. Abb. 3 zeigt eine Vergrößerung einzelner Schweißperlen und ihrer entsprechenden Wärmeeinflusszonen. Durch Härteprüfungen lassen sich die Unterschiede in der Härte der abgeschiedenen Schichten feststellen.
Abbildung 1: Bild der präparierten Probenoberfläche. Durch die polierte Oberfläche wird das Licht nahezu gleichmäßig reflektiert und die Mikrostruktur ist nicht zu erkennen.
Abbildung 2: Geätzte Probe mit "V2A Beize" (für 45 s). Kantenschnitt. Das Gefüge ist deutlich zu erkennen.
Die Härteprüfung in der Pulvermetallurgie verlangt komplett andere Parameter und Verfahren als klassische Härteprüfanwendungen. Die Proben müssen für die Härteprüfung entsprechend aufbereitet werden. Zunächst wird das Me-tallpulver in Harz eingebettet, z. B. mithilfe einer Warmeinbettpresse. Dann wird die materialographische Probe poliert, um eine saubere Oberfläche für die Härteprüfung zu erhalten.
Aluminiumlegierungen werden durch selektives Laserschmelzen hergestellt und weisen eine weitaus höhere Festigkeit auf als das Reinmetall selbst. Beim SLM wird pulverisiertes Aluminium in einer dünnen Schicht (normalerweise zwischen 15 und 500 μm) auf einer Grundplatte angebracht und anschließend geschmolzen.
Die so gefertigten Bauteile weisen eine Härte von 115 bis 130 HV auf, was in weiterer Folge Prüfkräfte >100 g bedingt. Für das Aluminiumpulver in unserem Beispiel ist eine Härte von 125 bis 130 HV zu erwarten, so dass Ergebnisse mit Prüfkräften >100g (HV0.1) bereits der Vickers DIN EN ISO und ASTM- Norm entsprechen können (Standardanforderung: Vickers Eindrucksdiagonale >20 μm). Wenn am Härteprüfgerät geringere Prüfkräfte eingesetzt werden, ist auch eine Prüfung von feineren Partikeln möglich, dann jedoch nicht normkonform.
Zur Qualitätskontrolle von Pulvern ist ein leistungsstarker Vickers Mikro Härteprüfer wie der Qness 60 von QATM erforderlich. Je nach Menge der zu prüfenden Proben eignen sich entweder die halbautomatische „M“ Version oder die vollautomatischen „A“ oder „A+“ Modelle für diese Anwendung.
Bei entsprechender Prüfkraft und Oberflächenbehandlung sind die Prüfer sogar in der Lage, die integrierte automatische Bildauswertung zu nutzen, sowie die automatische Helligkeit und Fokussierung. Das Reporting Tool und die Exportfunktion erlauben das Erstellen von Prüfprotokollen sowie den Datenexport in Datenverarbeitungssysteme.
QATM bietet eine breite Palette an innovativen und robusten Geräten für die Materialographie, Metallographie und Härteprüfung. Unsere Experten kennen die Anforderungen der einzelnen Industriezweige und helfen Ihnen gerne, die richtige Lösung für Ihre Anwendung zu finden.